Berlin / 24. September 2024 - 27. September 2024
Fraunhofer auf der InnoTrans 2024
Die InnoTrans ist die internationale Leitmesse für Verkehrstechnik, die alle zwei Jahre in Berlin stattfindet. Aufgeteilt in die fünf Messesegmente Railway Technology, Railway Infrastructure, Public Transport, Interiors und Tunnel Construction, belegt die InnoTrans alle 42 Hallen des Berliner Messegeländes.
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist auch in diesem Jahr mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Koordiniert durch das Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP und die Geschäftsstelle der Fraunhofer-Allianz Verkehr beteiligen sich folgende Fraunhofer-Einrichtungen:
Neben anderen Projekten zeigt das Leistungszentrum KAMO: Karlsruhe Mobility auf der InnoTrans den »virTRACK« des KIT einen integrierten virtuellen Prüf- und Entwicklungsstand für automatisierte Fahrsysteme im Bahnverkehr. In einem Closed-Loop-Setup wird der effiziente Ansatz zum End-of-Line Testing eines Black-Box-Systems im Zusammenspiel mit simulierten Sensordaten und einem co-simulierten Fahrzeugmodell demonstriert. Ausgehend von einem anpassbaren Szenariodesign bietet virTRACK darüber hinaus eine neue Quelle virtueller Trainingsdaten zur wahrnehmungs-basierten Objekterkennung.
Als Zusammenschluss der Karlsruher Institutionen für Forschung, Lehre und Transfer im Bereich Mobilität steht KAMO für interdisziplinäre Entwicklung in ihrer gesamten systemischen Breite.
Das Fraunhofer IFAM bietet umfassendes Know-how in der Klebtechnik, von der Auslegung und Optimierung von Klebverbindungen bis zur praktischen Umsetzung. Es arbeitet eng mit der Verkehrsindustrie, insbesondere im Schienenverkehr, zusammen. Das Weiterbildungszentrum Klebtechnik (WZK) bietet international anerkannte Zertifizierungskurse zum European Adhesive Bonder (EAB), European Adhesive Specialist (EAS) und European Adhesive Engineer (EAE) an. Das Weiterbildungszentrum für Faserverbundwerkstoffe (WZF) bietet Kurse zum FVK-Hersteller, FVK-Instandsetzer und zur FVK-Fachkraft sowie die modular aufgebaute Weiterbildung zum Composite Engineer an.
Die Klebtechnik unterliegt hohen Qualitätsstandards, beschrieben in Normen wie der DIN 2304/EN ISO 21368 und DIN 6701/EN 17460. Die Zertifizierungsstelle TBBCert des Fraunhofer IFAM ist von der DAkkS akkreditiert.
Weitere Informationen rund um das Thema Weiterbildung des Fraunhofer IFAM finden Sie unter folgenden Links:
https://www.weiterbildung.ifam.fraunhofer.de/
Moderne Transportmittel bestehen aus Leichtbauwerkstoffen wie Kohlefaser-Epoxidlaminat oder Aluminium. Im Betrieb kommt es häufig zu Beschädigungen der Außenhaut, z. B. durch das Be- und Entladen. Als Standardreparaturmethoden sind heute das Nieten und das Schweißen verbreitet, wodurch sich das Gewicht erhöht oder das optische Erscheinungsbild beeinträchtigt wird. Eine Klebverbindung ermöglicht leichte und glatte Reparaturstellen. Unbekannte Sicherheitsfaktoren beschränken bisher den Einsatz der Klebtechnik auf kleine, unkritische Stellen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass die Sicherheitsfaktoren den Luftfahrtstandard übertreffen. Dies ermöglicht den sicheren Einsatz der Klebtechnik weit über derzeitige Reparaturanwendungen hinaus.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.ifam.fraunhofer.de/de/technologien/werkstoffprueflabor.html
Aktuelle mehrstufige Reparaturprozesse können durch die Verwendung eines Klebfilms auf Benzoxazinbasis vereinfacht werden. Der Vitrimer-Klebfilm des Fraunhofer IFAM verhält sich wie ein ausgehärtetes Duromer. Zur Erzeugung der Haftung durch Hitze und Druck wird ein chemischer Austauschreaktionsmechanismus genutzt. Vorteile gegenüber herkömmlichen Prepregs sind:
Diese Technologie kann künftig auf nachwachsenden Rohstoffen basieren. Sie ermöglicht vielfältige Anwendungen in der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der maritimen Industrie.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.ifam.fraunhofer.de/de/technologien/reparieren-und-kleben-an-faserverbunden.html
Das Fraunhofer IML ist auf der InnoTrans 2024 mit innovativen Produkten und Konzepten zur Digitalisierung von Gleisanschlüssen im Güterbereich vertreten. Es werden kundenspezifische Lösungen für KMU als Alternative oder Zusatz zu bestehenden Systemen präsentiert.
Im Fokus steht der Smart Waggon Inspector (SWIn) der Abteilung Verkehrslogistik. Diese Open Source Software vereinfacht die Wageneingangsprüfung, indem sie Container- und Wagennummern automatisch per Smartphone oder Tablet mittels Bilderkennung ausliest und bei Bedarf direkt in Kundensysteme überträgt. Dadurch entfallen die handschriftliche Prüfdokumentation und Ergebnisübertragung, was den Prozess beschleunigt und modernisiert. Besuchende der Messe können sich bei einer Live-Demonstration von den Vorteilen des SWIn überzeugen.
Fraunhofer IPM präsentiert laser- und kamerabasierte Messsysteme für das Monitoring von Bahninfrastruktur inklusive automatisierter Datenauswertung.
Contact Wire Inspection System (Low Speed) CIS-LS: Das optische System misst die vertikale und horizontale Position sowie den Verschleiß von bis zu acht Fahrdrähten gleichzeitig – bei einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 60 km/h. CIS-LS beinhaltet eine eigene Beleuchtungseinheit und arbeitet somit unabhängig von der Umgebungsbeleuchtung. Wir zeigen das CIS-LS als Demonstrator. (Mehr zu optischer Zustanderfassung von Bahninfrastrukturen bei Fraunhofer IPM)
3D-AI Software zur automatisierten Datenanalyse: Das Software-Framework 3D-AI kombiniert merkmalbasierte Objekterkennung mit KI-basierten Auswertemethoden. 3D-AI vereint die Stärken der zwei Methoden und ermöglicht so die höchst zuverlässige Detektion von Objekten und Strukturen. Mit 3D-AI lassen sich Kamera- und Scannerdaten automatisiert und damit deutlich effizienter als bisher auswerten. (Mehr zu KI-basierter Datenauswertung bei Fraunhofer IPM)
Schienenfahrzeuge sind Wind und Wetter ausgesetzt und müssen entsprechend konstruiert und gebaut werden. Dichtungen und Klebenähten sind hier von besonderer Bedeutung, da diese im Laufe der Zeit durch eindringendes Wasser beschädigt werden und so ihre Funktion verlieren. Dies ist insbesondere für die Scheibenverklebung kritisch, da sich im schlimmsten Fall die Scheiben während des Betriebs lösen und Personen verletzen können.
Mit dem Sensor des Fraunhofer ITWM, der auf Terahertz-Messtechnik basiert, können Dichtungen und Verklebungen berührungslos und zerstörungsfrei geprüft werden und so frühzeitig etwaige Schädigungen erkannt werden. Die Prüfung kann sowohl manuell als auch automatisiert erfolgen.
Das Prüfsystem "PASAWIS" (Phased Array Semi-Automated Wheelset Inspection System) ist eine gemeinsame Entwicklung des Fraunhofer IZFP und der Evident GmbH in Zusammenarbeit mit der Railmaint GmbH und ermöglicht die Radsatzprüfung der nächsten Generation. Dabei erfüllt es die Anforderungen der VPI European Rail Service GmbH (VERS) nach VPI-EMG 09 für die Instandhaltung von Güterwagen mittels zerstörungsfreier Prüfung.
Mit drei Handscannern und vordefinierten Prüfprogrammen ermöglicht "PASAWIS" eine komplette Radsatzprüfung inklusive Welle, Felge und Lauffläche. Das mobile System kann in der Produktion eingesetzt und von einer Person bedient werden. Es besteht aus einer Ultraschalleinheit (Phased Array) mit kundenspezifischer Software.