Verkehrs- und Infrastrukturmanagement

Die Betrachtung der Wechselwirkungen zwischen dem Mobilitätsbedarf, dem benötigten Mobilitätsangebot sowie der resultierenden Betriebs- und Fahrzeugplanung ist die essentielle Grundlage einer wirtschaftlichen und ökologischen Betriebsführung im Öffentlichen Personenverkehr und Flottenbetrieb. Dazu sind einerseits Betrachtungen zur Kosten-Nutzen-Analyse von Fahrzeugen und Fahrzeugtypen sowie eine wirtschaftliche, kundengerechte und verkehrsabhängige Betriebsplanung notwendig. Die folgenden Themenfelder geben einen Einblick in die Arbeits- und Forschungsfelder der AG Fraunhofer-People Mobility.

Verkehrsnetzmodelle und Betriebskonzepte für ÖV und MIV

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Viele Verkehrsunternehmen wollen oder müssen in der nahen Zukunft elektrisch angetriebene Busse in ihre Flotten integrieren. Das ist aber nicht auf allen Strecken gleich sinnvoll. Mit eigens entwickelten Analysetools können die geeigneten Linien eines Netzes identifiziert und detaillierte Pläne für die Einführungskonzeption angefertigt werden.

Mit Hilfe moderner Softwaretools werden weiterhin Verkehrsnachfrage- und -netzmodelle für den öffentlichen sowie den Individualverkehr entwickelt und Lebenszykluskostenanalysen angefertigt. Darauf aufbauend werden Nutzen-Kosten-Vergleiche für ÖPNV-Systeme erstellt. Möglichkeiten zur Einführung innovativer Verkehrssysteme werden mit einbezogen.

 

Beispielprojekt:

Elektrische Bussysteme - Einführungskonzeptionen (Projektseite, Fraunhofer IVI)

 

Verkehrszustandsidentifikation

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Zur Erfassung der Verkehrsstärke und des Verkehrsflusses können unterschiedliche Methoden und Techniken zum Einsatz kommen. Mit Induktionsschleifen und stationären Sensoren werden bekannte kritische Abschnitte oder Verkehrsknoten überwacht, mit Daten aus Fahrzeugen vielbefahrene Abschnitte erfasst und mit manuellen Zählungen Stichproben an temporär interessanten Punkten im Verkehrsnetz erhoben.

Diese Methoden lassen sich sinnvoll durch Videosysteme ergänzen, die von der AG Fraunhofer-People Mobility entwickelt werden. Sie können ohne großen baulichen Aufwand sowohl stationär als auch mobil bereitgestellt werden. Zusätzlich zur Verkehrsstärke und einer Klassifizierung von Fahrzeugen ermitteln diese Systeme auch die Geschwindigkeiten und die Rückstaulängen an Verkehrsknoten.

Basierend auf den ermittelten Daten erarbeitet die AG Fraunhofer-People Mobility darüber hinaus Prognosen für andere Teile des Verkehrsnetzes sowie die dafür notwendigen Modelle.

 

Beispielprojekte:

Videosensor zur Datenerfassung im Straßenverkehr (Projektseite, Fraunhofer IVI) – Entwicklung eines Videosensors und einer Software zur Datenerfassung im Straßenverkehr, welche Verkehrskenngrößen aus Bildsequenzen automatisch ermitteln können.

Vermessung von Überholvorgängen (Projektseite, Fraunhofer IVI) – Projekt im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zur Aufzeichnung von Überholvorgängen.